Sag mal, wie redest du eigentlich mit dir?!

„Ey du kriegst ja gar nix auf die Kette!“

„Du bist aber auch einfach dumm!“

„F**k, bist du faul!“

Würdest du solche Sätze unironisch zu deinem Lieblingsmenschen sagen? Ich vermute eher nicht, weil es ganz schön harte Aussagen sind, die den anderen vielleicht verletzen könnten. Allerdings haben wir oft gar kein Problem, mit uns selbst so zu sprechen. Übel, oder? Meist ist uns gar nicht so bewusst, was wir eigentlich über uns denken und wie die Stimme in unserem Kopf mit uns redet. Irgendwie sind wir mit uns selbst viel strenger, härter und ungnädiger als mit anderen Menschen. Doch woran liegt das eigentlich?

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WARUM WIR SO HART ZU UNS SELBST SIND

Wir Hochsensible sind oft auch Perfektionist*innen, weil wir eine bestimmte Vorstellung davon haben, wie unsere Welt, wir selbst und alles drumherum auszusehen hat.

Die Wohnung sollte tippitoppi aussehen und wir ärgern uns, wenn sie es nicht tut. Alle Aufgaben im Job müssen zur 100%-igen Zufriedenheit aller anderen ausgeführt werden, nur dann haben wir etwas „gut“ gemacht. Wenn am Ende des Tages noch etwas auf der To-do-Liste steht, denken wir, dass wir nichts geschafft haben.  

Perfektionismus kann viele Ursachen haben. Zum Beispiel können unsere Glaubenssätze dahinterstecken, die wir im Laufe der Jahre verinnerlicht haben. Sätze wie:

„Ich muss es allen recht machen.“

„Ich muss perfekt sein.

„Ohne Fleiß kein Preis.“

haben eine ungeheure Macht über uns und sind uns meistens gar nicht bewusst.

Zum anderen sind hochsensible Menschen häufig sehr angepasst. Wir haben in unserem Leben schon früh gespürt, dass wir „anders“ sind als andere Menschen und Strategien entwickelt, damit wir nicht ausgegrenzt werden, damit man uns mag. Und deshalb ist es für uns selbstverständlich, alles so zu erledigen, dass niemand etwas daran auszusetzen hat und alle um uns herum happy sind und uns mögen. Doch irgendwie sind wir selbst trotzdem nie so richtig mit uns zufrieden und fühlen uns stattdessen ausgelaugt.  

So kannst du lernen, liebevoll mit dir umzugehen

Schau mal, was in dir abgeht, wenn dir das nächste Mal etwas nicht gelingt. Bist du fies und hart zu dir? Dann atme tief durch und überlege, wie und was du einem deiner Lieblingsmenschen in dieser Situation sagen würdest und sag es dir. Am besten laut und mitfühlend.

Du könntest deine To-do-Liste mal einem Realitätscheck unterwerfen. Ist das, was du von dir erwartest denn wirklich schaffbar oder nimmst du dir permanent zu viel vor? Und damit meine ich nicht nur, ob du die Liste am Ende des Tages abgehakt hast. Sondern auch – wie geht’s dir danach? Hast du auch noch Energie für die schönen Dinge des Lebens?

Und wo wir schon dabei sind. Vielleicht packst du auch einfach ein paar schöne Dinge auf deine To-do-Liste: In Ruhe einen Kaffee trinken, eine halbe Stunde lesen, eine kleine Yoga-Session.  

Du kannst mal einen Blick auf deine inneren Antreiber, die Glaubenssätze, werfen. Woher kommen sie und sind sie heute wirklich noch hilfreich für dich? Wie kannst du sie so für dich umformulieren, dass sie dich unterstützen, statt gegen dich zu arbeiten? Die Klopftechnik EFT kann dir dabei helfen, alte Glaubenssätze loszulassen und neue, positive schneller anzunehmen…

Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du geduldiger mit dir wirst und die garstige Stimme in deinem Kopf nach und nach verschwindet und du dir gegenüber einen wohlwollenderen Ton anschlägst.

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Hochsensibel: Wie kann ich mein Nervensystem beruhigen?

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Hochsensibel und Nein sagen? Das geht!